Wie kann man Lernprodukte evaluieren, die so unterschiedlich sind wie die Lernenden selbst? Eine Möglichkeit sind Single Point Rubrics.
Mit „normalen“ Rubrics habe ich schon oft gearbeitet. Neben all den positiven Aspekten haben mich jedoch zwei Dinge immer besonders gestört:
1. dass ich mir als Lehrperson alle Möglichkeiten ausdenken musste, was die Lernenden falsch oder ungenügend machen könnten und
2. dass alles bereits vordefiniert ist, die Lernenden also wenig bis keinen Gestaltungsspielraum haben und sich oft mit dem Geforderten zufrieden gaben.
Mit einer Single Point Rubric können diese zwei Probleme ziemlich effizient gelöst werden. Statt alle Abstufungen zu jedem Kriterium im Voraus fix zu definieren, legt die Lehrperson (im Idealfall zusammen mit den Lernenden) nur die gewünschte/geforderte Kompetenzstufe fest. Gesamthaft gibt es 4 Spalten, wobei drei leer sind.
Das hat natürlich einerseits den Vorteil, dass ich als Lehrperson viel schneller eine Rubric erstellt habe. Zudem ist die Chance, dass die Lernenden diese auch wirklich lesen, deutlich höher!
Doch auch wenn das nun ziemlich einfach klingt, in der Praxis haben sich in meinem Unterricht zwei drei Bereiche ergeben, die besondere Beachtung brauchen:
Spannend ist es, wenn die Lernenden sich gegenseitig Feedback geben.
Natürlich ist auch eine Kombination von Checkliste und Single Point Rubric denkbar. In die Checkliste gehören dann ganz klare und einfache Kriterien (z.B. Anzahl Seiten für eine Arbeit, Dauer einer Präsentation, Schriftgrösse etc.). Und die umfassenderen und in der Regel kompetenzorientierten Kriterien werden in der Single Point Rubric abgebildet.
Besonders geeignet ist die Single Point Rubric dort, wo das Resultat/Lernprodukt… nicht ganz genau vorgegeben ist, sondern wo es einen kreativen Freiraum für die Lernenden gibt und bei komplexeren Projekten. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass möglichst oft Single Point Rubrics zum Einsatz kommen. So werden der Selbstbestimmungsanteil, die Kreativität und das Engagement der Lernenden für den Lerngegenstand automatisch erhöht.
Damit ich die Single Point Rubric einfacher in Noten umrechnen kann – das muss ich leider immer noch – wende ich oft obige Darstellung an. In den Projekten unten findet ihr einige Vorlagen.
Natürlich kann man die Kriterien auch unterschiedlich gewichten.
Und: Ich lasse meist ein Kriterium leer. Das dürfen die Lernenden selber ausfüllen, damit ich dem Beachtung schenke, was sie mir ganz besonders zeigen möchten, worauf sie ganz speziell stolz sind.
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